Ein absoluter Volltreffer
Immer wieder stießen wir dabei auf den Namen einer Firma aus Sachsen. Blechteile für den T3 aus Ostdeutschland, obwohl seine Produktion in Hannover 1990 und damit vor der Wiedervereinigung endete? Das machte uns neugierig und wir nahmen Kontakt auf. Es dauerte allerdings eine Weile, bis wir eine Antwort auf unsere Anfragen erhielten. Doch das Warten hatte sich gelohnt: Wir bekamen eine Liste sämtlicher Presswerkzeuge, die der Zulieferer noch eingelagert hatte. Und diese Liste hatte es in sich – offenbar hatte er nämlich nicht nur Blechteile für den T3 produziert, sondern auch für viele andere Volkswagen Youngtimer. Volltreffer!
Eine Reise zurück in die Vergangenheit
Unsere Beschaffer Nils und Tobias vereinbarten einen Termin vor Ort und machten sich auf den Weg ins Erzgebirge. Dort zeigte man ihnen die noch vorhandenen Produktionseinrichtungen: Auf dem weitläufigen Gelände der Firma standen Dutzende tonnenschwere Presswerkzeuge. Etwas zugewuchert zwar, aber immerhin noch vorhanden! Im Gespräch mit den Verantwortlichen erfuhren wir, dass am Standort in der Nähe von Aue schon in den 1930er Jahren Karosserieteile gefertigt worden waren. Auch zu DDR-Zeiten blieb man wichtiger Partner der Automobilindustrie. Und nach der Wende hatte Volkswagen viele Produktionsaufträge an das Traditionsunternehmen in den neuen Bundesländern vergeben – aber nicht für die Belieferung der Werke, sondern für die Versorgung der Ersatzteilsparte. Bis ins neue Jahrtausend hinein hatte man zahlreiche T3 Blechteile für das Volkswagen Original Teile Sortiment hergestellt. Wie üblich sank der Bedarf rund 15 Jahre nach dem Ende der T3 Produktion in Europa zunächst und die Ersatzteile entfielen nach und nach. Die Presswerkzeuge wurden aber nicht verschrottet, sondern sorgfältig konserviert und eingelagert. Bingo! Doch damit nicht genug: Wir durften auch noch einen Blick ins Musterteilelager des Unternehmens werfen, in dem praktisch alle jemals dort hergestellten Blechteile archiviert worden waren. Mithilfe von Teilenummern und umfangreichen Werkzeuglisten ließ sich nachvollziehen, für welche Teile die Produktionsvorrichtungen noch existierten.