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45 Jahre Volkswagen Polo: Kleiner Wagen, großer Erfolg.

Immer mehr Autos auf den Straßen, Parkplatznot und dicke Luft in den Städten, steigende Energiepreise – diese Themen kommen uns doch irgendwie bekannt vor, oder? Schon vor 45 Jahren diskutiert man darüber, als im März 1975 der Polo auf den Markt kommt.

Volkswagen Classic Parts - 45 Jahre Volkswagen Polo

"Das neue Modell wendet sich „an eine neue Generation von Autokäufern, (…) für die das Auto kein Statussymbol mehr ist. Es ist die Generation der kritischen jungen Konsumenten.“ – auch dieses Zitat ist tatsächlich 45 Jahre alt und stammt aus der VW-internen Informationsbroschüre zur Markteinführung. Generell erscheint das Polo Konzept heute noch so aktuell wie damals. Der Werbeslogan von 1975 bringt es auf den Punkt: „Polo. Außen klein. Innen groß.“ Bei nur 3,50 Metern Außenlänge wiegt der Polo gerade einmal 685 Kilo; trotzdem bietet er laut Werbung „Platz für eine ganze Familie“. In den Siebzigern ist man eben bescheidener: 0,9 Liter Hubraum und 40 PS reichen für 132 km/h Spitze, 100 Stundenkilometer sind nach 21,2 Sekunden erreicht. Im Jahr 2020 klingt das eher nach Verkehrshindernis, aber 1975 spricht Volkswagen sogar von „sportlichen Fahrleistungen“. Das kommt ganz auf den Vergleich an: ein Käfer hat damals 34 PS und schafft nur 115 km/h Topspeed.

Weniger ist mehr: die Ausstattung.

Relativ bescheiden ist auch die Ausstattung des „VW in neuer Größe“: Für 7.500 Mark Grundpreis gibt es statt Teppich einen Gummibodenbelag im Innenraum, Vordersitze ohne Kopfstützen, ein Lüftungsgebläse mit nur einer Stufe, eine Heckklappe mit Haltestab statt Gasdruckfeder, weder Türschloss noch Sonnenblende auf der Beifahrerseite, keine Hutablage und natürlich die viel zitierte Drahtschlinge als Gaspedal. An der Sicherheit spart Volkswagen allerdings nicht. Ursprünglich waren rundum Diagonalreifen und Trommelbremsen an der Vorderachse vorgesehen, doch in Serie geht der Polo mit zeitgemäßen Gürtelreifen und Scheibenbremsen vorn. Gegen Mehrpreis gibt es eine Windschutzscheibe aus Verbundglas, Kopfstützen vorn und Halogenscheinwerfer. Vornehm ausgedrückt (wieder zitiert aus den Unterlagen zur Markteinführung): „Beim Grund-Modell ist im Interesse eines möglichst niedrigen Anschaffungspreises die Ausstattung auf das Wichtigste beschränkt“. Etwas mehr Luxus bietet der Polo L oder der noch noblere Bruder Audi 50, der schon seit 1974 vom Band läuft. Anfangs verkauft er sich sogar besser: 1975 entscheiden sich 84.343 Kunden für den kleinsten Audi, während der Polo 74.180 Käufer findet.

Jedes Jahr ein Stückchen besser: die Evolution.

Doch auch der Polo nimmt schnell Fahrt auf – nicht nur, weil ab 1976 stärkere Motoren mit 50 bzw. 60 PS erhältlich sind. Der Umfang von Grund- und L-Ausstattung wird erweitert, als Topmodell kommt der Polo GL bzw. GLS hinzu. 1977 stellt Volkswagen die Stufenheck-Limousine Derby vor, die auf dem Polo basiert. 1978 kommt das Aus für den Audi 50, während der Polo Anfang 1979 grundlegend überarbeitet wird: die Stoßfänger erhalten Abdeckungen aus Kunststoff und werden seitlich weiter herumgezogen, der Kühlergrill ist aerodynamischer gestaltet, innen gibt es ein völlig neues Armaturenbrett mit eckigen Instrumenten und Schiebereglern für Heizung bzw. Lüftung. Derart gut in Form fährt der Polo 1 seiner Ablösung entgegen. Im September 1981 rollen die letzten Exemplare vom Band.

In sechseinhalb Jahren hat das Volkswagenwerk fast 800.000 Polo produziert – eine beachtliche Zahl für diese Fahrzeugklasse. Und das ist nur das erste Kapitel einer Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert: In 45 Jahren haben sich über 17 Millionen Kunden für einen Polo entschieden. Damit ist der Kleine wahrlich ein ganz Großer.


Happy Birthday, Polo!

Zum Jubiläum haben wir unsere Ersatzteil Highlights für Polo 1, Polo 2, Polo 2F, Polo 6N und Polo 6N2 zusammengestellt.